Anne Meinzenbach ist Leiterin des künftigen Hauses der Weimarer Republik
Die Museologin, Kulturwissenschaftlerin und Historikerin Anne Meinzenbach ist vom Weimarer Republik e.V. zur Leiterin des künftigen Hauses der Weimarer Republik berufen worden. „Wir freuen uns sehr, dass wir für diese Aufgabe eine kompetente, erfahrene und motivierte Mitarbeiterin gewonnen haben“, erklärt Vereinsvorsitzender Prof. Dr. Michael Dreyer. Nun könne die Schaffung des nationalen Erinnerungsortes an die erste deutsche Demokratie am Weimarer Theaterplatz mit verstärkter Kraft vorangetrieben werden. Der Weimarer Republik e.V. plant seit mehreren Jahren, das bisherige Bauhausmuseum als Haus der Weimarer Republik zu nutzen. Für das Vorhaben hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen des Förderprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ drei Millionen Euro bereitgestellt. Die Stadt Weimar als Eigentümer und Bauherr treibt gegenwärtig die Planungen voran, der Baustart ist in diesem Jahr vorgesehen. Zunächst wird er bestehende Altbau saniert, anschließend entsteht über dem Fragment des historischen Zeughauses ein Anbau.
„Wir wollen einen lebendigen Ort der historisch-politischen Bildung schaffen“, betont Prof. Dreyer. Vorgesehen sind ein Begegnungszentrum mit Café und Shop, ein Bereich für Dauer- sowie für Wechselausstellungen, ein Multifunktionsraum für Veranstaltungen und Büros für Wissenschaftler und die Mitarbeiter des Hauses. Der Verein strebt die Eröffnung des Altbaus im Jubiläumsjahr 2019 an, der Neubau kommt dann später hinzu. Die Aufgabe von Anne Meinzenbach wird es sein, den musealen Teil des Hauses zu gestalten und den Betrieb der Einrichtung zu koordinieren. Außerdem wird sie das Haus der Weimarer Republik in bundesweite und internationale Museumsnetzwerke integrieren, damit die Erinnerung an die erste deutsche Demokratie flächendeckend gestärkt werden kann. „Die Kompetenzen von Frau Meinzenbach ergänzen das bestehende Team hervorragend“, erklärt Prof. Dreyer und verweist insbesondere auf die Forschungsstelle Weimarer Republik, die er und Dr. Andreas Braune seit 2016 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena leiten und die sich um die wissenschaftliche Aufarbeitung und Pflege des Themas kümmert. Dementsprechend wird die Direktion des Hauses der Weimarer Republik in den Händen von Prof. Dreyer liegen.
„Ich freue mich auf diese spannende Aufgabe“, erklärt Anne Meinzenbach. Es sei sehr reizvoll, ein so ambitioniertes Projekt von Anfang an mitgestalten zu können. Ihr sei es ein Anliegen, ein attraktives Angebot für alle wichtigen Zielgruppen zu schaffen und die historischen Zusammenhänge mit modernen Mitteln und aktuellen Bezügen verständlich und erlebbar zu machen. Dass sie in der Lage ist, Themen über eine Ausstellung publikumswirksam darzustellen, hat die gebürtige Thüringerin u.a. als Kuratorin der „Porzellanwelten“ auf der Leuchtenburg bewiesen.