April 1922
10. April - 19. Mai
Auf der Konferenz von Genua treffen sich Vertreter von 34 Staaten, um über den wirtschaftlichen Wiederaufbau Ost- und Mitteleuropas zu beraten. Dahinter steht aber vor allem der Plan Großbritanniens eine europäische Interessengemeinschaft gegen das kommunistische Russland zu bilden. Russland versucht seinerseits mit den vertretenen Staaten bilaterale Gespräche zu führen und wirtschaftspolitische Abmachungen auszuhandeln.
[Kolb, S. 48]
12. April
In Köln wird die „Schauburg“ eröffnet. Mit 2000 Plätzen ist es das größte Kino Deutschlands.
[Büttner, S. 778]
16. April
Im Zuge der Konferenz von Genua kommt es zur Intensivierung der Gespräche zwischen Russland und Deutschland, sodass, nach längerem Zögern Rathenaus, ein Vertrag im nahegelegenen Seebad Rapallo unterzeichnet wird. Im Rapallo-Vertrag wird die wechselseitige Verzichtserklärung auf kriegsbedingte Entschädigungen und die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen festgelegt. Darüber hinaus vereinbaren beide Staaten eine Meistbegünstigungsklausel, nach der begünstigende Handelsabkommen mit anderen Staaten auch dem Vertragspartner gewährt werden. Mit dem Vertrag wollen sowohl die deutsche, als auch die russische Regierung die Aufhebung der internationalen Isolation erreichen.
[Winkler, S. 169]
17. April
Der Landschaftsdirektor a.D. und flüchtige Putschist Wolfgang Kapp stellt sich den deutschen Behörden bedingungslos und wird in Saßnitz verhaftet. Wenige Wochen später stirbt er an den Folgen einer Augenoperation.
[Overesch/Saal, S. 168]
20. April
Die Reichsregierung veröffentlicht ein Weißbuch in der sie die bisher gezahlten Reparationszahlungen auflistet. Demnach hat Deutschland bis dahin rund 1,3 Mrd. GM und Sachleistungen im Wert von 555 Mio. GM Reparationszahlungen geleistet.
[Overesch/Saal, S. 168]