August 1922
1. August
Aus der Zentrumspartei heraus bildet sich die linksstehende Christlich-soziale Volksgemeinschaft. Ihr sollen sich verschiedene Ortgruppen des Erzbergerbundes und auch einige Protestanten angeschlossen haben.
[Overesch/Saal, S. 175]
7. - 14. August
Der konservative Ministerpräsident Frankreichs, Raymond Poincaré, vertritt auf der Reparationskonferenz in London einen neuen Kurs im Umgang mit Deutschland. Mit der Politik der „produktiven Pfänder“ sollen Reparationsmoratorien für Deutschland durch die Pfändung von Produktionsanlagen kompensiert werden. In Großbritannien toleriert man den Vorstoß, aufgrund der nachlassenden Zahlungsmotivation Deutschlands.
[Kolb, S. 51/352]
9. August
Vom Reichminister des Inneren werden Richtlinien veröffentlichen, die zur staatsbürgerlichen Erziehung im Sinne des demokratisch-republikanischen Gemeinwesens beitragen sollen und die Mitwirkung der deutschen Schulen und Hochschulen bei dem Schutz der Republik vorsehen.
[Overesch/Saal, S. 175]
11. August
Reichspräsident Friedrich Ebert erklärt das Deutschlandlied am Tag der Verfassungsfeier zur Nationalhymne. Die Reichsparteien lehnen den 11. August als Feiertag ab und fordern den 18. Januar, den Gründungstag des Kaiserreichs, als Nationalfeiertag.
[Overesch/Saal, S. 176]
29. August
USPD und SPD nehmen offiziell Verhandlungen zur Vereinigung beider Parteien auf.
[Overesch/Saal, S. 176]