Oktober 1925
5. - 16. Oktober
Auf der Konferenz von Locarno versammeln sich die führenden Staatsmänner Europas, um über die europäische Sicherheitspolitik zu verhandeln. Als Resultat der Konferenz wird der Vertrag von Locarno paraphiert. In dem Vertragswerk garantieren sich die Staaten Deutschland, Belgien und Frankreich gegenseitig, auf die gewaltsame Veränderung der bestehenden Grenzen zu verzichten. Das Abkommen soll darüber hinaus durch verschiedene Schiedsverträge, unter der Beteiligung der Tschechoslowakei und Polens, ergänzt werden.
[Kolb, S. 69-70]
12. Oktober
Die Sowjetunion und Deutschland schließen einen gemeinsamen Handelsvertrag ab. Der Vertrag ist Ausdruck der Bemühungen Stresemanns, neben der Westanbindung, auch eine Verständigung mit der Sowjetunion zu erreichen.
[Niedhart, S. 22]
20. Oktober
Klaus Manns Drama „Anja und Esther“ wird in Hamburg uraufgeführt. Klaus Mann und seine Schwester Erika Mann spielen die Hauptrollen.
[Overesch/Saal, S. 265]
25. Oktober
Aufgrund des als ungerecht empfundenen Vertrages von Locarno, tritt die deutschnationale Fraktion aus der Regierung aus. Die Mehrheit der DNVP ist nicht bereit Zugeständnisse gegenüber den Westmächten anzunehmen, ohne entsprechende Gegenleistungen zu erhalten. Damit ist auch das Ende der Regierung Luther, die mit der DNVP ihre größte Fraktion und Mehrheit im Reichstag verliert, gekommen.
[Winkler, S. 308-309]