Mai 1932
12. Mai
Reichsinnen- und Reichwehrminister Groener tritt von seinen Ämtern zurück. Auf Druck der „nationalen Opposition“, die einerseits die Verbote von SA und SS kritisiert und andererseits das Verbot des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold fordert, lässt Hindenburg seinen einstigen Generalfeldquartiermeister der OHL fallen. Die Demission Groeners ist Ausdruck des Auflösungsprozesses der Regierung Brüning und dem Streben der „nationalen Opposition“, eine rechtsgerichtete Regierung einzusetzen.
[Büttner, S. 458-459]
29. Mai
Hindenburg fordert Brüning zum Rücktritt auf. Einen Tag später verkündet Brüning die Gesamtauflösung seiner Regierung. Der Rücktritt Brünings ist das Resultat der Ränke Schleichers, der den Weg für eine rechtsgerichtete Regierung frei machen will. Geeigneter Anlass für die Demission Brünings ist der Streit zwischen Brüning und Hindenburg über die Ostsiedlungsnotverordnung. Die Regierung plante mit der Verordnung nicht entschuldbare Güter im Osten zwangsenteignen zu lassen, zum Zweck bäuerlicher Neubesiedelung. Seine großagrarischen Standesgenossen überzeugen Hindenburg die Unterzeichnung der Verordnung zu verweigern.
[Kolb, S. 140-141]