Freunde - Helfer - Straßenkämpfer. Die Polizei in der Weimarer Republik
Wanderausstellung der Polizeiakademie Niedersachsen
Erste Station: Niersächsischer Landtag 29. Okotber bis 6. November 2018
Die so genannten „Weimarer Verhältnisse" hatten starke Auswirkungen und Folgen auch für die Polizei in der ersten Republik - eine Polizei, die nicht nur neu organisiert wurde, sondern vor allem zu einem veränderten Selbstverständnis finden sollte. Aus Vertretern der Obrigkeit im Kaiserreich sollten „Freunde und Helfer" der Bevölkerung werden. Aber nach bürgerkriegsähnlichen Unruhen in den Anfangsjahren und einer anschließenden Konsolidierung der Verhältnisse, geriet die Polizei in der Endphase der Republik in ein sich ständig verstärkendes Spannungsfeld zwischen extrem rechter und extrem linker politisch motivierter Gewalt. Ohne den Schutz und den Rückhalt einer staken und republikfreundlichen Politik und Justiz, verlor die Polizei dadurch nicht nur das ihr zustehende Gewaltmonopol, sondern damit zugleich die Möglichkeit, der Gesellschaft gegenüber die Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten, die für das Funktionieren einer freiheitlichen Demokratie zwingend notwendig sind.
Nach der geplanten Ersteröffnung im Niedersächsischen Landtag im Oktober 2018 ist für 2019 eine Präsentation in allen Polizeibehörden angedacht. Dabei soll auch berücksichtigt werden, dass heutige Landesteile wie Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe teilweise eine ganz eigene Entwicklung vor allem in der Endzeit der Weimarer Republik durchlaufen haben. So regierte in Oldenburg der erste nationalsozialistische Ministerpräsident in Deutschland und für die Machtübernahme der Nationalsozialisten im Reich ab Januar 1933 boten die Verhältnisse in Braunschweig wahrscheinlich die Blaupause.