Die Weimarer Republik – Deutschlands erste Demokratie

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Thüringen: Es wächst zusammen, was zusammen gehört

Das wunderschöne, seit Jahrhunderten geteilte und zersplitterte Thüringen steht kurz vor seiner Einigung, nun da die Fürsten und Herzöge von ihren Thronen gefegt wurden. Hier wächst nun endlich zusammen, was seit dem 15. Jahrhundert nicht mehr zusammengehörte.

Volltext:

Einigung Thüringens.

Von besonderer Seite wird uns mitgeteilt:

Der thüringische Zusammenschluss steht in kürze bevor. Gestern und vorgestern waren die Präsidenten der thüringischen Landtage sowie Vertreter der thüringischen Regierung in Weimar zu einer Beratung über die Einigung Thüringens versammelt. Es ist der Entwurf eines Gesetzes über den Zusammenschluss der Thüringischen Staaten und ein Gemeinschaftsvertrag in allen Einzelheiten durchberaten und einstimmig gutgeheißen worden.

Nach dem Entwurf, der nunmehr in aller Kürze in den Landtagen zur Beratung kommen wird, sollen die Thüringischen Staaten sich zu einer Gemeinschaft mit dem Zweck der Vorberatung der gänzlichen Verschmelzung dieser Staaten vereinigen. Über den Anschluss preußischer Gebietsteile sind Verhandlungen eingeleitet. Organe der Gemeinschaft sind: Der „Staatsrat“, bestehend aus 12 stimmführenden Vertretern der Einzelstaaten, und der „Volksrat“, bestehend aus 42 von den Landtagen zu wählenden Abgeordneten (aus Schwarzburg-Sondershausen 3). Die Wahlen zum Volksrat haben bis zum 1. Juli stattzufinden. Spätestens zum 15. Juli soll der Staatsrat und zum 15. August der Volksrat zusammentreten. Der letztere übt die gesetzgebende Gewalt innerhalb der Gemeinschaft aus. Er ist zur einheitlichen Regelung sämtlicher Gebiete der Gesetzgebung und Verwaltung ermächtigt. Die Einzellandtage müssen also zugunsten der Gesamtheit mehr und mehr auf die Ausübung ihres eigenen Gesetzgebungsrechtes verzichten und werden ebenso wie die Einzelregierungen allmählich abgebaut. Somit bedeutet die gestrigen und vorgestrigen Verhandlungen einen wesentlichen Schritt auf dem Weg zum Thüringischen Einheitsstaate.

Thüringen (1925)

Quelle:

Der Deutsche vom 21. Mai 1919, Nr. 117.

In: h t t p s : / / z s . t h u l b . u n i - j e n a . d e / r s c / v i e w e r / j p o r t a l _ d e r i v a t e _ 0 0 2 4 7 6 2 5 /SDH_19376538_1919_Der_Deutsche_0501.tif

 

Bild:
https://de.wikipedia.org/wiki/Land_Thüringen_(1920–1952)#/media/File:Weimar_Republic_-_Thuringia_(1925).svg

Glossar anzeigen
Ein Projekt des Weimarer Republik e.V. mit freundlicher Unterstützung

Glossar

Abkürzungs- und Siglenverzeichnis der verwendeten Literatur:

ADGBAllgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund
AEGAllgemeine Elektricitäts-Gesellschaft
AfA-BundGeneral Free Federation of Employees
AVUSAutomobil-Verkehrs- und Übungsstraße
BMWBayrische Motorenwerke
BRTBruttoregistertonne
BVPBayerische Volkspartei
CenterZentrumspartei
DAPDeutsche Arbeiterpartei
DDPDeutsche Demokratische Partei
DNTDeutsches Nationaltheater
DNVPDeutsch-Nationale Volkspartei
DVPDeutsche Volkspartei
KominternCommunist International
KPDKommunistische Partei Deutschlands
KVPKonservative Volkspartei
MSPDMehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands
NSNationalsozialismus
NSDAPNationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei; Nazipartei
NVNationalversammlung
O.C.Organization Consul
OHLOberste Heeresleitung
RMReichsmark
SASturmabteilung; Brownshirts
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands
SSSchutzstaffel
StGBPenal Code
UfAUniversum Film Aktiengesellschaft
USPDUnabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands
VKPDVereinigte Kommunistische Partei Deutschlands
ZentrumDeutsche Zentrumspartei
[AB]August Baudert: Sachsen-Weimars Ende. Historische Tatsachen aus sturmbewegter Zeit, Weimar 1923.
[AS]Axel Schildt: Die Republik von Weimar. Deutschland zwischen Kaiserreich und „Drittem Reich“ (1918-1933), hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt 2009.
[BauerBauer, Kurt, Nationalsozialismus. Ursprünge, Anfänge, Aufstieg und Fall, u.a. Wien 2008.
[BihlBihl, Wolfdieter, Der Erste Weltkrieg 1914 - 1918. Chronik - Daten - Fakten, Wien 2010.
[BüttnerBüttner, Ursula, Weimar. Die überforderte Republik 1918-1933, Stuttgart 2008.
[DNV]Die Deutsche Nationalversammlung im Jahre 1919 in ihrer Arbeit für den Aufbau des neuen deutschen Volksstaates, hrsg. v. Ed.[uard] Heilfron, Bd. 1 bis 6, Berlin [1919].
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[PM]Paul Messner: Das Deutsche Nationaltheater Weimar. Ein Abriß seiner Geschichte. Von den Anfängen bis Februar 1945 (Weimarer Schriften, Heft 17), Weimar 1985.
[ThHB]Thüringen-Handbuch. Territorium, Verfassung, Parlament, Regierung und Verwaltung in Thüringen 1920 bis 1995, hrsg. von Bernhard Post und Volker Wahl, Redaktion Dieter Marek (Veröffentlichungen aus Thüringischen Staatsarchiven, Bd. 1), Weimar 1999.
[TofahrnTofahrn, Klaus W., Chronologie des Dritten Reiches. Ereignisse, Personen, Begriffe, Darmstadt 2003.
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[WinklerWinkler, Heinrich-August, Weimar 1918-1933. Die Geschichte der Ersten deutschen Demokratie, München 1993.
[WirschingWirsching, Andreas, Die Weimarer Republik. Politik und Gesellschaft, 2. erw. Aufl., München 2010.

(zusammengestellt von Dr. Jens Riederer und Christine Rost, bearbeitet von Stephan Zänker)