Sturmvögel der Revolution – Das Bild der Matrosen von den „blauen Jungs“ zu den „roten Matrosen“
19.30 Uhr | 06.09.2018 | Wilhelmshaven
Vortrag von Dr. Doris Tillmann
Eine Meuterei in der Hochseeflotte vor Wilhelmshaven leitet im Herbst 1918 die Revolution ein. Ihren Ursachen und Folgen gehen eine Sonderausstellung und ein Informationsparcours in Wilhelmshaven auf den Grund. Am Anfang stand das Aufbegehren der Matrosen gegen ein als sinnlos empfundenes Auslaufen der Hochseeflotte. Sie vereitelten damit ein von der Seekriegsleitung mit der Politik nicht abgestimmtes Vorgehen, das sie als bewusste Unterwanderungen der absehbaren Waffenstillstandsgespräche ansahen. Nach Verlegung eines der Geschwader nach Kiel wurde aus der Militärrevolte ein gesellschaftlicher Umsturz. Am 6. November kehrte er nach Wilhelmshaven zurück. Am 10. November riefen Matrosen die Sozialistische Republik Oldenburg-Ostfriesland aus. Lief die Revolution selbst vor dem Hintergrund der verbreiteten Friedenssehnsucht vergleichsweise ruhig ab, so wurde in den Folgemonaten teils blutig über die künftige Ordnung des Reiches gestritten. Im Mittelpunkt stehen 12 Akteurinnen und Akteure aus der Revolutionszeit, deren Handeln anhand zeitgenössischer Diskurse und Ideenwelten nachvollziehbar wird. Ein Film widmet sich der Rolle der Marine und ihrer Erinnerungskultur an das Geschehen. Den lokalen Ereignissen des Winters 1918/19 widmet sich ein gemeinsam mit der Stadt Wilhelmshaven entwickelter Informationsparcours im Stadtgebiet.
Deutsches Marinemuseum Wilhelmshaven
Südstrand 125
26382 Wilhelmshaven