Sonntag, 27.11.2015, 14.00 Uhr, Stadtmuseum Weimar
Eine gemeinsame Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung-Thüringen und des Weimarer Republik e.V. im Rahmen des
Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte 2016
Formal gesehen wies die Weimarer Republik die gleiche politisch-konstitutionelle Verfasstheit auf wie die Bundesrepublik: Beide entsprechen dem Typus der liberalen Demokratie. Zentrale Werte, die von Liberalen seit jeher vertreten worden waren, sind sowohl in der Weimarer Reichsverfassung von 1919 als auch im Grundgesetz 30 Jahre später festgeschrieben worden. Dennoch entwickelte sich der organisierte Liberalismus weder in der ersten und noch in der zweiten deutschen Demokratie zur maßgeblichen Kraft. Vielmehr durchzog die Weimarer Republik ein durchgängiger Auszehrungsprozess der liberalen Parteien und kennzeichnet die bundesrepublikanische Entwicklung ein Auf und Ab des organisierten Liberalismus zwischen „Dritter“ und marginalisierter Kraft. Gibt es also einen negativen Zusammenhang zwischen der allgemeinen Durchsetzung liberal-demokratischer Prinzipien und der Bedeutung liberaler Parteien? Hat sich der Liberalismus mit der Etablierung der liberalen Demokratie „totgesiegt“? Darüber diskutiert Prof. Torsten Oppelland (Friedrich-Schiller-Universität Jena) mit Dr. Jürgen Frölich (Archiv des Liberalismus, Gummersbach).Referenten:
Dr. Jürgen Frölich, Archiv des Liberalismus Gummersbach
Prof. Dr. Torsten Oppelland, Friedrich-Schiller-Universität Jena