Ausstellung „Thüringen 1919“ im Landtag
Inhaltlicher Ausgangspunkt der Ausstellung ist die Novemberrevolution, die in allen thüringischen Kleinstaaten zur Abdankung der Fürsten und zur Neubildung demokratisch legitimierter Volksvertretungen führte. Dabei verlief die Entwicklung sehr unterschiedlich: radikal etwa in Gotha, wo die USPD dominierte, völlig unspektakulär etwa in Schwarzburg-Rudolstadt. Damit bildete Thüringen gleichsam einen Brennspiegel für die nationalen Ereignisse. Letztlich führte die Entwicklung zur Gründung des Landes Thüringen im Jahr 1920, die bis heute die einzige Länderneugliederung in Deutschland darstellt, die demokratisch „von unten“ umgesetzt wurde, als freiwilliger Zusammenschluss.
Die Ausstellung umfasst drei Teile: Zunächst gibt es Tafeln, auf denen über die einzelnen Staaten informiert wird, über ihre spezifischen Umbrüche 1919, über ihr Territorium, ihre Wappen, Regierungen und Wahlergebnisse. Dabei wird auch auf Coburg und die preußischen Gebiete eingegangen, die bei der Landesgründung 1920 nicht dabei waren. In vier Vitrinen wird eine Reihe von Exponaten gezeigt, die einen Eindruck von der damaligen Zeit geben – teilweise mit echten Raritäten. Vollendet wird die Ausstellung von einer multimedialen Präsentation, bei der Besucher erkunden können, in welchem Thüringer Kleinstaat ihr Heimatort einst gelegen hat. Gerade hier dürfte es viele Überraschungen geben.
Die Ausstellung entstand als Kooperation zwischen dem Stadtmuseum Weimar und dem Weimarer Republik e.V., als Kuratoren wirkten Christian Faludi und Manuel Schwarz. Finanzielle Unterstützung kam von der Thüringer Staatskanzlei und vom Thüringer Landtag. Sie ist noch bis zum 23. Juni täglich von 8 bis 18 Uhr im Thüringer Landtag zu sehen, auch beim Tag der offenen Tür am 22. Juni. Wochenendbesucher sollten sich vorher beim Landtag anmelden.