Die Weimarer Republik – Deutschlands erste Demokratie

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Personen - Who is who der Weimarer Republik

NSDAP-Plakat (© Bundesarchiv Plak 002-039-022)

NSDAP

Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) wurde erst 1920 gegründet und verfügte deshalb nicht über Abgeordnete in der Nationalversammlung. Die aggressiv antisemitische, völkische und nationalistische Partei avancierte jedoch schnell zum Sammelbecken aller radikalen Republikgegner und wurde von ihrem Vorsitzenden Adolf Hitler in einem diktatorischen Führerstil geleitet. Die ursprüngliche Taktik, ähnlich wie in Italien durch einen Putsch die Macht zu übernehmen, scheiterte 1923 kläglich. Danach setzte Hitler auf das Legalitätsprinzip. Die zunehmende Aushöhlung der Demokratie zu Beginn der 1930er Jahre spielte ihm dabei in die Hände. Als er 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde, verwandelte er Deutschland in kürzester Zeit zuu einer rücksichstlosen, menschenverachtenden Diktatur, die den Zweiten Weltkrieg auslöste und den beispiellosen Völkermord an den Juden betrieb.

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Adolf Hitler

(© Bundesarchiv Bild 102-18375)

1889-1945

  • Diktatorischer Führer der NSDAP
  • 1933 Reichskanzler
  • Hauptverantwortlicher für Völkermord und Krieg

Adolf Hitler war von Anfang an ein entschiedener Gegner der Weimarer Republik. In München tummelte er sich Anfang der 1920er Jahre im völkisch-antisemitischen Milieu, in dem er immer mehr Anhänger fand und die NSDAP gründedte. Nach italienischem Vorbild plante er daraufhin einen Marsch auf Berlin, der jedoch am 9. November 1923 kläglich scheiterte. Durch die Milde der Justiz kam er schnell wieder frei und verpflichtete seine Partei auf einen Legalitätskurs. Dennoch arbeitete er unermüdlich daran, die Demokratie abzuschaffen. Dies gelang ihm letztlich durch sein Bündnis mit rechtskonservativen Kräften, die ihm 1932 zur Reichskanzlerschaft verhalfen. Damit begann das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte mit einem zuvor unbekannten Terror gegen Andersdenkende, einer totalen Gleichschaltung des gesellschaftlichen Lebens, dem beispiellosen Völkermord an den Juden, einem ungezügelten Rassenwahn und der Entfesselung des Zweiten Weltkrieges mit 50 Millionen Toten. Als sein Reich zusammenbrach, entzog sich Adolf Hitler 1945 durch Selbstmord der Verantwortung.

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Joseph Goebbels

(© Bundesarchiv Bild 146-1968-101-20A)

1897-1945

  • 1930 Reichspropagandaleiter der NSDAP
  • 1933 Reichspropagandaminister
  • einer der engsten Vertrauten Adolf Hitlers

Joseph Goebbels hing ursprünglich sozialistischen Ideen an. Erst nach der Novemberrevolution, die den ungefestigten jungen Mann einer verwirrenden Vielfalt von Ideen gegenüberstellte, kam ein Prozess in Gang, der ihn schließlich zum Nationalsozialismus führte. Er bewunderte Hitler und ordnete sich ihm unter. Dieser erkannte seine Qualitäten und machte ihn zum Gauleiter in Berlin und schließlich zum Reichspropagandaleiter der NSDAP. Durch den Einsatz modernster Methoden gelang es ihm, weite Bevölkerungsteile für den Nationalsozialismus zu begeistern. Nach der Machtübernahme 1933 wurde er Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda. In dieser Eigenschaft schaffte er die Pressefreiheit ab und schaltete den gesamten Kulturbereich gleich. In seinen Reden schwor er die Menschen auf Hitler und auf den Krieg ein, berühnt-berüchtigt wurde seine Rede über den "Totalen Krieg" 1943. Im April 1945 beging er Selbstmord.

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Gregor Strasser

(© Bundesarchiv Bild 119-1721)

1892-1934

  • beteiligte sich am Hitlerputsch 1923
  • 1932 Machtkampf in der NSDAP
  • 1934 im Auftrag Hitlers ermordet

Nach seinem Kriegsdienst schloss sich Gregor Strasser dem Freikorps Epp an, das an der Niederschlagung der Münchner Räterepublik beteiligt war. 1921 stieß er zur NSDAP und wirkte beim Hitlerputsch 1923 mit. Innerhalb der nationalsozialistischen Bewegung vertrat er linke, antikapitalistische Überzeugungen. Nach der Wiedergründung der NSDAP 1925 erlebte er eine steile Karriere bis zum Reichsorganisationsleiter. So wurde er zu einem gefährlichen Konkurrenten für Hitler. 1932 zog sich Gregor Strasser jedoch zurück. Das bewahrte ihn jedoch nicht davor, am 30. Juni 1934 im Rahmen der Röhm-Affäre ermordet zu werden.

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Ein Projekt des Weimarer Republik e.V. mit freundlicher Unterstützung

Glossar

Abkürzungs- und Siglenverzeichnis der verwendeten Literatur:

ADGBAllgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund
AEGAllgemeine Elektricitäts-Gesellschaft
AfA-BundGeneral Free Federation of Employees
AVUSAutomobil-Verkehrs- und Übungsstraße
BMWBayrische Motorenwerke
BRTBruttoregistertonne
BVPBayerische Volkspartei
CenterZentrumspartei
DAPDeutsche Arbeiterpartei
DDPDeutsche Demokratische Partei
DNTDeutsches Nationaltheater
DNVPDeutsch-Nationale Volkspartei
DVPDeutsche Volkspartei
KominternCommunist International
KPDKommunistische Partei Deutschlands
KVPKonservative Volkspartei
MSPDMehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands
NSNationalsozialismus
NSDAPNationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei; Nazipartei
NVNationalversammlung
O.C.Organization Consul
OHLOberste Heeresleitung
RMReichsmark
SASturmabteilung; Brownshirts
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands
SSSchutzstaffel
StGBPenal Code
UfAUniversum Film Aktiengesellschaft
USPDUnabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands
VKPDVereinigte Kommunistische Partei Deutschlands
ZentrumDeutsche Zentrumspartei
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[WirschingWirsching, Andreas, Die Weimarer Republik. Politik und Gesellschaft, 2. erw. Aufl., München 2010.

(zusammengestellt von Dr. Jens Riederer und Christine Rost, bearbeitet von Stephan Zänker)