Hugo Haase
1863-1919
- 1911 Vorsitzender der SPD
- 1917 Vorsitzender der USPD
- 1918 Vorsitzender des Rates der Volksbeauftragten
Der Rechtsanwalt Hugo Haase war seit 1887 Mitglied der SPD und gehörte dem zentristischen Flügel unter Karl Kautsky aqn. 1911 wurde er zum Vorsitzenden der SPD gewählt. Da ab 1913 Friedrich Ebert zweiter Vorsitzender war, galt Haase als Anführer des linken Parteiflügels. Vor allem aber war er ein überzeugter Pazifist und sprach sich bereits 1915 für eine strikte Opposition der SPD gegen den Kriegskurs der Regierung aus. Damit geriet er in Widerspruch zur übrigen Parteiführung. Letztlich führte dieser Gegensatz zur Parteispaltung, 1917 wurde die USPD gegründet, deren Vorsitz Haase wiederrum übernahm. In der Novemberrevolution stand er unter dem Druck, die Einheit der Arbeiterbewegung wiederherzustellen. Deshalb trat er in den Rat der Volksbeauftragten ein. Der Einfluss der USPD blieb aber gering - sowohl bei den Regierungsgeschäften als auch im Reichsrätekongress hatte die SPD das Sagen. Nach den blutigen Weihnachtskämpfen traten Haase und die anderen USPD-Volksbeauftragten zurück. Nun geriet die Partei immer mehr zwischen die Fronten aus SPD und neugegründeter KPD. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung erhielt sie nur 7,6 Prozent der Stimmen. Hugo Haase übernahm den Fraktionsvorsitz. Im Herbst 1919 wurde er ermordet.